Bremer Brücke Osnabrück

GESCHICHTLICHES / BESONDERHEITEN

• Stadion für Länderspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen.
• Stadion für Länderspiele der deutschen U-Nationalmannschaften.
• Das Stadion befindet sich im Stadtteil Schinkel und ist mitten im Wohngebiet gelegen. Der Vorplatz der Geschäftsstelle heißt „Hannes-Haferkamp-Platz“, benannt nach der „VfL-Legende“ Hannes Haferkamp. Der Fußweg zwischen Nord- und Osttribüne wurde in „Felix-Löwenstein-Weg“ getauft. Felix Löwenstein war Förderer des Vereins VfL Osnabrück und Opfer der Judenverfolgung, er starb im Konzentrationslager Sandbostel.
• Der Stadionname resultiert aus der benachbarten Eisenbahnbrücke, die eine Bahnverbindung nach Bremen anbietet und gleichzeitig über die Bremer Straße verläuft.
• Der weitläufig verbreitete „Mythos Bremer Brücke“ resultiert aus der starken Verbundenheit des Osnabrücker Publikums zu dem Verein. Radoslav Momirski sagte einmal über die Stimmung: „Ich glaube, Osnabrück liegt in Südamerika“. Neben der Stimmung bezieht sich der Mythos auch auf die lange und bedeutende Geschichte des Stadions.
• Eine Besonderheit stellt die Tribüne bzw. der Block „Affenfelsen“ dar. Hierbei handelt es sich um eine Stehplatzecke (Nordost-Ecke) mit nur rund 750 Plätzen. Hier haben nur Dauerkartenbesitzer zutritt, was den „Felsen“ wohl zum kleinsten Fanblock des deutschen Fußballs macht.
• Auf der Joe Enochs Kindertribüne können Kinder im Alter von 5 bis 12 ohne Eltern, jedoch unter Aufsicht, die Heimspiele des VfL Osnabrück verfolgen.
• Der Übergang zwischen Nordtribüne und Westkurve konnte 35 Jahre lang nicht errichtet werden, da sich ein größerer Streit zwischen einem Anwohner (und gleichzeitig Grundstückseigentümer) und dem damaligen VfL-Präsidenten (Friedel Schwarze) entwickelt hatte.
• Die Räumlichkeiten der Bremer Brücke sind für Firmenevents (wie Jubiläen, Sommerfeste und Weihnachtsfeiern) oder Privatveranstaltungen (wie Geburtstagsfeiern oder Trauungen) nutzbar.
• Neben dem Fußball fanden hier auch schon andere Veranstaltungen statt, dazu zählt das Bildungsprojekt Lernort Bremer Brücke für Schulklassen und Jugendgruppen sowie Konzerte. So trat hier beispielswiese schon Roger Chapman im Rahmen eines Rock Open Air Festivals auf.
• Das Stadion wurde im Laufe der Jahre mehrmals renoviert und modernisiert.
• Als das Stadion erbaut wurde (1931 – 1933) nutzte man echten Hausmüll zum Auffüllen und zur Trockenlegung des Geländes. Dieser wurde von der Städtischen Müllabfuhr geliefert. Dieser Boden diente als Fundament für das Spielfeld.
• Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Stadion fast völlig zerstört.
• 1952 wurde der (heute noch gültige) Zuschauerrekord aufgestellt. Beim 0:0 gegen den späteren Deutschen Meister, den VfB Stuttgart, waren rund 40.000 Zuschauer im Stadion Bremer Brücke.
• Die Bremer Brücke diente auch schon anderen Mannschaften im DFB-Pokal als Heimspielort. So beispielsweise im Jahr 1952 Eintracht Osnabrück (1:2 gegen Preußen Dellbrück), 1994 den Sportfreunde Oesede (1:6 gegen den Karlsruher SC), 2013 dem BSV Rehden (0:5 gegen FC Bayern München), 2017 der Sportfreunde Lotte (0:3 gegen Borussia Dortmund), 2018 dem SV Rödinghausen (1:2 gegen FC Bayern München) und 2023 dem TuS Bersenbrück (0:7 gegen Borussia Mönchengladbach).
• Spielort bei der Frauen-EM 1989 (hier wurde die Frauen-Nationalmannschaft Europameister). Beim Finalspiel gegen Norwegen (4:1) waren 23.000 Zuschauer vor Ort – ein bis zum 22. April 2009 gültiger Rekord für ein Heimspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen.
• Austragungsort des Halbfinalspiels im DFB-Supercup 1991 zwischen dem Eisenhüttenstädter FC Stahl und dem SV Werder Bremen (0:1).
• Spielort bei der U21-EM 1996.
• Spielstätte des Halbfinalspiels im DFB-Ligapokal 1997 (VfB Stuttgart – Karlsruher SC 3:0) und des Vorrundenspiels im DFB-Ligapokal 1999 zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund 1:2.
• Am 10. September 2011 kam es während der Drittliga-Partie zwischen dem VfL Osnabrück und dem SC Preußen Münster zu einem Sprengstoffanschlag an der Bremer Brücke. Die Detonation in einem ehemaligen Spielertunnel verletzte 33 Personen. Ein Preußen-Münster-Anhänger hatte diesen Sprengstoff im fast ausverkauften Stadion aus dem Gästeblock in Richtung der Osnabrücker Fans geworfen.
• Endspielort im Niedersachsenpokal 2017.
• Wegen Sturmschäden (durch Sturmtief Zeynep) wurde im Februar 2022 das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig abgesagt. Es hatten sich Werbebanden von der Dachkonstruktion des Stadions gelöst und waren auf das Spielfeld und die Zuschauerränge geflogen.
• Am 25. April 2024 wurden während einer gutachterlichen Prüfung akute strukturelle Mängel an der Dachkonstruktion über der Ostkurve festgestellt. Am 30. April sperrte die Stadt Osnabrück das gesamte Stadion und das anstehende Heimspiel des VfL gegen den FC Schalke 04 wurde in das Millerntor-Stadion nach Hamburg verlegt. Am 8. Mai gab die Stadt das Stadion (bis auf die Ostkurve) wieder frei. Das Dach der Ostkurve wurde abgetragen.
• Die Bremer Brücke soll umfangreich umgebaut werden. Dabei könnten die Ost-, Süd- und Westtribüne komplett neu gebaut und auf die Höhe der Nordtribüne angeglichen werden. Die Gesamtkapazität soll weiterhin bei 16.000 Plätzen liegen und die Kosten sollen sich auf rund 67,7 Millionen Euro belaufen.