Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße München

GESCHICHTLICHES / BESONDERHEITEN

• Ist das drittgrößte Fußballstadion Münchens und liegt rund vier Kilometer südlich des Marienplatzes an der Bezirksgrenze Untergiesings zu Obergiesing.
• Das Stadion ist mietbar für Veranstaltungen. Da es jedoch im Besitz und in Verwaltung der Stadt München ist, müssen sämtliche Anfragen über besondere Nutzungen rechtzeitig bei der entsprechenden Dienststelle genehmigt werden.
• Die A-Junioren des FC Bayern München tragen hier vereinzelt UEFA Youth League Spiele aus.
• An der Außenseite der Ostkurve wurden von Joachim Berthold Reliefs von sporttreibenden Menschen in die Fassade eingearbeitet.
• Die American Football Mannschaft Munich Thunder trugen ihre Spiele ebenfalls im Grünwalder Stadion aus. In der Central Conference der Football League of Europe stand die Mannschaft am Ende auf dem ersten Platz, sie scheiterte jedoch am Anschluss im Meisterschafts-Halbfinale. Danach wurde der Verein wieder aufgelöst.
• 1948 wurde mit circa 58.200 Zuschauer im Stadion der Zuschauerrekord aufgestellt.
• Die Fertigstellung des Stadions war noch nicht abgeschlossen, als im Juni 1949 der 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft im Grünwalder Stadion aufeinander trafen.
• Bis Sommer 1950 wurde u.a. eine Weitsprung- und Kugelstoßanlage im Stadion errichtet. Die Arbeiten, die in den fünf Jahren Bauzeit durchgeführt worden waren, hatten ca. 1 Million Mark gekostet. Mit einem Fassungsvermögen von rund 50.000 Zuschauern war das Grünwalder Stadion nun das achtgrößte Stadion Deutschlands.
• 1950 diente das Stadion als Schauplatz für den Spielfilm „Der Theodor im Fußballtor“, in dem neben den Hauptdarstellern Theo Lingen, Josef Meinrad und Hans Moser auch die Spieler des TSV 1860 mitwirkten. Monty Python drehten 1972 im Stadion an der Grünwalder Straße ihren Sketch „Fußballspiel der Philosophen“ für die zweite Folge von Monty Pythons fliegender Zirkus. Beim Aufstiegsrundenspiel der Löwen gegen den Freiburger FC am 2. Juni 1984 wurde eine Szene des Films „Zwei Nasen tanken Super“ gedreht. Im Spielfilm „Zum Sterben schön“ aus dem Jahr 1997 spielte das Stadion eine wichtige Rolle, ebenso im 2001 gedrehten Kurzfilm „Wichtig ist auf’m Platz“. Auch der Dokumentarfilm „Lokalderby – Eine Stadt im Fußballfieber“ über das Münchner Stadtderby thematisierte 1997 die Spielstätte. Seitdem diente das Stadion weiter als Kulisse, zum Beispiel für die Episode „Sand im Getriebe“ der Fernsehserie „Um Himmels Willen“, dem Kurzfilm „Abseits“, für die Folge „Die Hölle bin ich“ im ZDF-Samstagskrimi „München Mord“, einigen Werbespots des DSF und Sky oder Aufnahmen für den Playboy.
• Das erste Flutlichtspiel fand im April 1955 statt. Hier spielte der TSV gegen Hajduk Split.
• 1956 spielten die Basketballer des FC Bayern vor 26.000 Zuschauern gegen die italienische Spitzenmannschaft Lancia Bolzano im Stadion an der Grünwalder Straße.
• Im Mai 1960 war Pelé im ausverkauften Stadion zu bestaunen, als der FC Santos 9:1 gegen den TSV 1860 gewann.
• Im November 1960 trennten sich Süddeutschland und Zentralungarn 3:3. Vor dem Spiel war ein Zugangstor eingedrückt worden und mehrere Tausend Zuschauer kamen ohne Eintrittskarte ins Stadion. Schätzungen zufolge waren 58.000 Zuschauer im offiziell 51.800 Zuschauer fassenden Stadion.
• 1962 kehrte die deutsche Nationalmannschaft wieder ins Stadion an der Grünwalder Straße zurück (nach über 21 Jahren).
• Ab dem Sommer 1965 (nach dem Aufstieg des FC Bayern), spielten 2 Bundesligisten im Stadion an der Grünwalder Straße.
• In der Nacht zum 30. Januar 1971 brannte die Haupttribüne aus, vermutlich durch Brandstiftung. Die Tribüne wurde umgehend renoviert.
• Der FC Bayern kehrte am 20. September 1972 ein letztes Mal ins Stadion an der Grünwalder Straße zurück.
• Nachdem am 13. November 1972 der Orkan „Quimburga“ große Schäden an der Stehhalle verursacht und Teile des Dachs heruntergerissen hatte, mussten die „Sechzger“ zumindest vorübergehend ins Olympiastadion umziehen.
• Im zweiten Heimspiel der Bayernligasaison 1982/83 wurde gegen die SpVgg Unterhaching, die in dieser Spielzeit ihre Heimspiele ebenfalls im Stadion an der Grünwalder Straße austrug, ein neuer Zuschauerrekord für die Amateuroberliga aufgestellt, 28.000 Zuschauer erlebten die 0:2-Niederlage des TSV 1860 im Stadion.
• Beim Spiel gegen Schweinfurt 05 im September 1982 gab es Ausschreitungen, bei denen aufgebrachte Fans Umzäunungen niederdrückten und mit Ordnern den Schiedsrichter jagten, der schwere Verletzungen davontrug. Als es später erneut zu Ausschreitungen kam, wurde im Dezember 1982 ein Alkoholverbot im Grünwalder Stadion verhängt.
• Einige Mannschaften aus der Bayernliga trugen eigentliche Heimspiele gegen den TSV 1860 im Stadion an der Grünwalder Straße aus. Dazu gehörten der FC Wacker, die SpVgg Unterhaching, der TSV Großhadern, der TSV Eching und die SpVgg Starnberg. Sie alle freuten sich über höhere Zuschauerzahlen und Einnahmen. Somit entstand das Kuriosum, dass der TSV 1860 Gast im eigenen Stadion war.
• 1997 wurde vom Münchner Sportamt veröffentlicht, dass das Stadion an der Grünwalder Straße „die höchste Nutzungsdichte aller Fußballstadien in Deutschland“ aufweist. In der Spielzeit 2008/09 fanden 90 Partien auf hier statt.
• Hin und wieder kam der TSV 1860 ins Grünwalder Stadion zurück, so auch 1996 und 2002 für 3 UI-Cup Spiele. In den Jahren zuvor bespielten hauptsächlich Amateurmannschaften das Stadion.
• Zu den ersten 4 Amateurderbys (nach dem Umbau), die seitdem im Grünwalder Stadion stattfanden, kamen jeweils über 10.000 Zuschauer. Sie waren damit bis zum 14. August 2015 die vier bestbesuchten Spiele in der Geschichte der Regionalliga Bayern.
• Mit dem Absturz des TSV 1860 München in die vierte Liga, kehrte der Verein ins Grünwalder Stadion zurück. Dort mussten abermals Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen ergriffen werden.
• Finalspielort des Landespokal Bayern 2020.